Tanz der Ozobots

von Magda Doering -

Eine 5. Klasse der Anna-Lindh-Grundschule hat in zwei Gruppen unseren neuen Kurs "Ozobots programmieren" ausprobiert und an jeweils zwei Tagen eigene Ideen umgesetzt. 


Die Aufgaben, die sich die Schüler*innen selbst stellten, reichten von tanzenden über einkaufende Ozobots hin zu Parcours und Labyrinthen, aus denen Ozobot einen Ausweg finden sollte. Auf den verschiedenen Levels der Programmieroberfläche OzoBlockly machten sich die Schüler*innen zunächst mit Effekten wie Bewegung, Licht, Klang, Sensoren und Loops der Ozobots vertraut und bauten diese in ihre eigenen Programme ein. Der Umgang mit dem kleinsten programmierbaren Lernroboter der Welt machte den Kindern sichtlich Spaß und brachte Stolz auf das Erreichte.

Unser neu entwickelter Kurs rund um das OzobotEvo verbindet Entdeckendes und Forschendes Lernen mit Digitaler Bildung und Programmieren. Zukunftsfähige Lernkompetenzen wie Kreativität, kritisches Denken, Kommunikation und Kollaboration werden aktiviert und ausgeprägt. 

Jede Woche in die Lernwerkstatt

von Magda Doering -

An der Richard-Grundschule in Neukölln wird seit den Winterferien 2023 an einem festen Tag in der Woche mit LIFE e.V. entdeckend gelernt.

Die wöchentlichen Workshoptage ermöglichen es den Pädagog*innen, die Angebote von LIFE e.V. noch stärker mit dem eigenen Unterricht zu verzahnen. Anders als in einer Workshopwoche kann bei einzelnen Angebotstagen in einem Zeitraum von mehreren Wochen zwischendurch auch ohne die LIFE-Lernbegleitung zu einzelnen Aspekten des Themas geforscht werden.

Kürzere Workshops geben zudem mehr Klassen die Möglichkeit, die Lernwerkstatt mit Begleitung von LIFE e.V. zu nutzen. Regelmäßige Angebote sind nicht nur eine Voraussetzung dafür, dass für Schüler*innen die gemachten Erfahrungen des selbstständigen Fragens, Erforschens und Konstruierens auch im Schulalltag eine Rolle spielen können. Auch für viele Pädagog*innen, die aufgrund der hohen Personalfluktuation neu an der Schule sind, ist ein schneller Kontakt zum Entdeckenden Lernen wichtig, um selbst im Sinne des Schulentwicklungsziels der Schule arbeiten zu können.


Mit 80 Pädagog*innen zu eigenen Projekten

von Magda Doering -

Beim Studientag am 23. März 2022 machte sich das gesamte Kollegium der Hans-Fallada-Schule professionsübergreifend auf den Weg, Entdeckendes Lernen noch ein Stück weiter im eigenen Unterricht zu verankern. 


Foto: Projekt zum Thema Kinderrechte

Zeitgleich forschten über 80 Pädagog*innen zunächst selbst an einer von zwei Aufgaben, dann trafen sich alle in den erweiterten Klassenteams, um Ideen und konkrete nächste Schritte zu entwickeln, wie sie den Schulalltag entdeckender gestalten wollen.

Der Studientag war hybrid konzipiert: Neben dem gemeinsamen Forschen und Planen war der Tag eingerahmt von zwei Videokonferenzen im Plenum. Der gesamte Prozess ist zudem abgebildet auf der Moodle-Lernplattform des eXplorariums. Dort stehen die Aufgaben, Austauschmöglichkeiten und Hilfsangebote der beiden Lernbegleitungen Mika Clemens und Kati Misselwitz zur Verfügung.

Die selbst entwickelten Projekte drehen sich z.B. um Farben, den Klimawandel, "Wie viel wärmer ist ein Grad?" oder eine Entdecker*innenwand für Fragen von Schüler*innen.

Am 1. Juli wurden die fachübergreifenden Projekte bei einem Hoffest präsentiert.


Mosaike für den Schulgarten

von Magda Doering -

An der Sigmund-Jähn-Grundschule in Fürstenwalde hinterließen die beiden 6. Klassen zum Schuljahresende 2021/2022 Spuren: In jeweils einer Lernwerkstattwoche zum Thema Mosaik probierten sich die beiden Abschlussklassen an Stilen und Techniken dieser dekorativen Kunst. Mit Hammer, Zange, Fliesenkleber und viel Geduld entstanden Mosaiktrittsteine für den Schulgarten, mit selbstgewählten Motiven rund um die Grundschulzeit der Jugendlichen. In den Sommerferien wurden die Mosaiksteine vom Fachbetrieb in den Sandweg des neu entstandenen Schulgartens eingelassen.

Neue Lernbegleitung an der Richard-Schule

von Magda Doering -

Die Neu-gierde, also das gierig sein nach Neuem, ist der vielleicht natürlichste Wesenszug den wir Menschen gemein haben und gleichzeitig etwas, dass wir nur noch selten vorfinden. Denn die Neugierde kann leicht durch eng vorgegeben Aufgaben, Fragen nach Antworten die in ein Kästchen passen und vordefinierten Handlungsräumen abstumpfen und in Vergessenheit geraten.

Das entdeckende Lernen gräbt sich durch diese erlernten Muster und kitzelt die Neugierde wach. Sie knüpft bei den individuellen Fragen der Kinder an, gibt keine Antworten sondern begleitet auf der Suche. Denn letztlich haben vor allem die individuellen Erkenntnisprozesse und selbst gefundenen Antworten auf die ganz eigenen Fragen das Potential, Selbstwirksamkeit wirklich zu erleben und sich damit positiv und stärkend auf die Selbstwahrnehmung der Kinder auszuwirken.

Das ist nicht nur für die Kinder ein Weg der spannend, euphorisierend und auch frustrierend und schwierig sein kann. Auch für mich als Lernbegleitung erfordert diese Herangehensweise Geduld, die Bereitschaft selbst zu Lernen sowie bereit für unerwartete Überraschungen zu sein.

Ich freue mich sehr, seit diesem Frühjahr an der Seite von LIFE e.V. die Lernwerkstatt an der Richardschule in Neukölln mit eben diesem entdeckenden Lernen bespielen zu dürfen.

Nach dem urban verengten Corona-Winter habe ich mir dafür die Natur zur Seite genommen - eine unsichtbare Lehrerin, die voll versteckter Geheimnisse ist und ihre Antwort nie einfach verrät. Aber wenn wir genau hinschauen, zeigt sie sie uns eben doch. Wir haben das Leben der Wiese erforscht, ihre Pflanzen- und Tierwelt entdeckt. Jedes Kinderteam auf den Spuren der eigenen Fragen: Ist der gelbe Saft des Schöllkrauts giftig? Atmen Nacktschnecken durch ihr Loch an der Seite? Mögen Saftkugler Sonne? Viele Antworten wurden entdeckt, manche Fragen sind noch offen. Es bleibt spannend ...

Sophie Hamm


Erste Workshopwoche in Brandenburg

von Magda Doering -


In der letzten Januarwoche forschte die 4b der Sigmund-Jähn-Grundschule in Fürstenwalde zum Thema "Schwimmen und Sinken". 

Nach dem Test der Eigenschaften verschiedener Materialien im Wasser bauten die Schüler*innen eigene Schwimmobjekte, die teilweise Lasten tragen konnten oder mit einem selbstgebauten Antrieb versehen waren.

Der Workshop ist der Auftakt mehrerer Angebotswochen von Lernwerkstatt eXplorarium an der Brandenburger Grundschule, die nicht nur einen berühmten Namenspaten hat, sondern auch Pilotschule für die Schulcloud Brandenburg, medienfit Schule und Schule für gemeinsames Lernen ist.


Die kleine Zille treibt es bunt!

von Magda Doering -

Für den 3. Juni 2021 hatten sich alle fünf Klassen des Nebengebäudes der Heinrich-Zille-Grundschule zu einem Forschungstag verabredet. Einen Tag lang drehte sich im Wechselunterricht an der „Kleinen Zille“ alles um Farben:


Wie mische ich Gold oder Hauttöne aus Grundfarben (Gouache)? erforschten die Schüler*innen der JULE 1.     Was ist bunt? fragte sich die JULE 2 und ließ sich vom Kinderbuch „Herr Klee und der rote Punkt“ zu eigenen Zeichnungen rund um einen roten Punkt inspirieren.     Die JULE 3 mischte Farben und kombinierte sie, inspiriert durch Paul Klee und Wassily Kandinsky, mit geometrischen Formen zu Mustern. Besonders viel Vorfreude löste dabei die Planung passender Kleidung und farbiger Punkte auf der Stirn der Kinder aus.     Die PANDAS (4b) hatten sich passend zum Klassennamen auf Grüntöne spezialisiert. Nach dem Farbkreis nach Itten wurden Farben gemischt und eine Bambuswaldcollage der ganzen Klasse entstand.     Die LEOPARDEN (4c) widmeten sich einer Drucktechnik mit Rasierschaum und Acryl- bzw. Stofffarbe. Mit Schaschlikspießen ergab dies "marmorierte" Muster — eine großartige Materialerfahrung, bei der die Unterstützung durch die Erzieher*innen essentiell war.

Gerahmt wurde der Forschungstag durch gemeinsame Vorüberlegungen der Klassenteams mit der LIFE Lernbegleitung Kati Misselwitz, durch eine gemeinsame Struktur des Entdeckenden Lernens für den Tag und durch die Reflexion des Forschungstages mit den Pädagog*innen.

Durch die vielen unterschiedlichen, tollen Erfahrungen ist klar, ein nächster Projekttag soll folgen!


Auf der Suche nach Diamanten

von Magda Doering -

Entdeckendes Lernen im Freizeitbereich der Hans-Fallada-Schule

Schulentwicklung und Entdeckendes Lernen stehen an den eXplorarium-Netzwerkschulen auch zu Pandemiezeiten nicht still: An der Hans-Fallada-Schule war der EFöB-Bereich während der Notbetreuung im März 2021 in drei Workshops zu den Themen „Gesteine“, „Strom“ und „Fundstücke“ in der Lernwerkstatt aktiv.

In einem der dreitägigen Workshops haben Schülerinnen und Schüler aus den Klassenstufen 1 bis 3 zu eigenen Fragen rund um das Thema "Gesteine" geforscht. In Kleingruppen sammelten die Kinder Gesteine auf dem Schulhof und zerkleinerten sie mit verschiedenen Werkzeugen, um herauszufinden, was in ihren Steinen drinsteckt. Lebewesen? Gold? Diamanten?

Kind untersucht Stein unter einer Handlupe.Unter der Lupe wurde das Steinpulver genauer erkundet und im Anschluss weiterverwendet als Farbmittel.

Der Workshop wurde von Erzieher*innen in der Notbetreuung durchgeführt. Die Kinder haben mit großer Begeisterung teilgenommen und noch viele weitere Ideen und Fragen zur Steinforschung mitgenommen.


Wiedereröffnung der Lernwerkstatt an der Anna Lindh Schule

von Katja Krüger -

Seit dem 10.12.18 ist die Lernwerkstatt der Anna Lindh Schule, nach einer fast einjährigen Sperrung, nun endlich wieder für den Schulklassenbetrieb freigegeben. Verzögerungen bei den Baumaßnahmen und der abschließenden Abnahme führten zu einer Überschreitung der gerichtlich vereinbarten Frist von fast 4 Monaten. Trotz alledem herrscht große Erleichterung bei allen Betroffenen. Die Lernwerkstatt wurde kurz vor Weihnachten schon von einer 5ten Klasse für die Erprobung eines neuen Kurses „Nachrichten von Kindern für Kinder“ genutzt.

Stop Motion Film Studio

von Katja Krüger -

Auch die an der Anna Lindh Schule wöchentlich stattfindende AG Forschendes Lernen ist von der Sperrung der Lernwerkstatt betroffen. Aber die kleinen Forscher*innen haben sich nicht unterkriegen lassen und es wurde einstimmig beschlossen die AG trotzdem weiterzuführen. Es wurde gemeinsam nach Themen gesucht, an denen unabhängig von den Räumlichkeiten der Lernwerkstatt, gearbeitet werden kann. Seit den Winterferien wird nun mit großem Enthusiasmus in einem Klassenraum an Stop Motion Filmen zu verschiedenen Themen gearbeitet. Die Ergebnisse werden auf dem Expertentag der Berliner Grundschulen im Mai 2018 zu sehen sein.

Vorübergehende Sperrung der Lernwerkstatt an der Anna Lindh Schule

von Katja Krüger -

Aufgrund eines fehlenden Fluchtwegs im Brandfall, ist die zweite Etage der Anna Lindh Schule, in der sich auch die Lernwerkstatt befindet, seit Mitte Januar für den Unterricht gesperrt. Das Problem ist schon seit langem bekannt, wurde jedoch vom Bezirk Mitte fortwährend ignoriert. Als Ultima Ratio klagte eine Schülerin im Einvernehmen mit der Schulleitung Ende 2017 beim Verwaltungsgericht Berlin und bekam Recht. Das Bezirksamt ist nun zum Bau eines ordentlichen Fluchtwegs bis spätestens Ende August verpflichtet. Der Fluchtweg über eine Außentreppe wird durch die Lernwerkstatt verlaufen. Bis die Sperrung aufgehoben wird muss die Lernwerkstatt Arbeit in Ausweichräumen stattfinden, was nicht einfach ist, da die grüßte Grundschule Berlins ohnehin schon massiv unter Platznot leidet.
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2018/01/fehlender-fluchtweg-schuelerin-verklagt-schule-berlin-wedding.html

Neue Lernwerkstatt in der Richard Schule

von Katja Krüger -

Seit dem Sommer 2017 entsteht eine neue eXplorarium Lernwerkstatt in der Richard-Grundschule in Neukölln. Der  65 qm große Raum wird mit Materialien zum Experimentieren und Plätzen zum Diskutieren eingerichtet, so dass die ersten Workshop-Wochen schon bald beginnen können.  Schulleitung, Lehrkräfte und Erzieher*innen sind begeistert und engagiert, und auch der Förderverein trägt zur Einführung der Lernwerkstatt bei.

Neuer Kurs zum Thema „Türme“

von Katja Krüger -

TürmeIn der schulinternen Fortbildung "Entdeckendes Lernen - Praxisworkshop" an der Hans-Fallada-Schule haben zwei Lehrerinnen und eine Erzieherin einen Kurs zum Thema „Türme“ entwickelt. Dieser Kurs ist nun als Workshop-Woche weiterentwickelt worden. Bei der ersten Durchführung  mit einer 4. Klasse haben die Schüler*innen mit großem Interesse und viel Engagement Türme aus unterschiedlichstem Material gebaut und dabei wesentliche Erkenntnisse zu Stabilität, Bauweise, Material und auch Funktion von Türmen gemacht.

Europa in meiner Region

von Miriam Asmus -

Wie stark der Europäische Fonds für regionale Entwicklung - kurz EFRE - die Wirtschaft und den sozialen Zusammenhalt in Berlin voranbringt, zeigen EU-geförderte Projekte im Rahmen der bundesweiten Aktion "Europa in meiner Region". In der Zeit vom 27. April bis zum 9. Mai stellen sich Erfolgsgeschichten vor - darunter zum Beispiel die Lernwerkstatt eXplorarium an der Hans-Fallada-Schule - und beantworten Fragen wie: Was tut die EU für Berlin und inwiefern profitiere auch ich von der EU? Kann auch mein Projekt Förderungen erhalten? Wie funktioniert die Beantragung solcher Mittel eigentlich? Solche und andere Fragen werden Ihnen direkt vor Ort beantwortet. Mehr Infos zu den teilnehmenden Projekten unter

Am Mittwoch, den 04.05.2016 in der Zeit 10 bis 13 Uhr können Sie die Lernwerkstatt eXplorarium an der Hans-Fallada-Schule besuchen und sich von Fachleuten, nämlich den Schülerinnen und Schülern, erklären und zeigen lassen, wie hier gelernt, geforscht und gearbeitet wird.

Das Kooperationsprojekt von LIFE e.V. und der Hans-Fallada-Schule zeigt, wie nachhaltiges und modernes Lernen gelingt.

PDF Flyer zum Download

Mehr Informationen unter www.berlin.de/efre

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"OECD fordert mehr Hilfe für schwache Schüler"

von gelöscht -
Im Tagesspiegel vom 10.02.2016 findet sich ein Artikel zur Ursachenanalyse von OECD-Bildungsforschern, warum in Deutschland die Risiko-Gruppe der schwachen Schüler weiterhin zu groß ist ( http://www.tagesspiegel.de/wissen/risikoschueler-in-der-pisa-studie-oecd-fordert-mehr-hilfen-fuer-schwache-schueler/12941270.html ). Außerdem werden Ideen entwickelt, was sich mit welchen Maßnahmen dagegen tun lässt. Neben den bereits bekannten Faktoren, die schwache Leistungen begünstigen, wie Migrationshintergrund, geringes Einkommen und fehlende Frühforderung (kein oder nur sehr kurzer Kita-Besuch) wird auch die Einstellung zum Lernerfolg genannt. Laut einem Vergleich mit asiatischen Schüler*Innen, die bei Pisa besser abschneiden und deren Anteil an schwachen Schülern deutlich geringer ist, gehen die deutschen Schüler*Innen davon aus, dass der schulische Erfolg in erster Linie eine Frage der Begabung ist, während in Asien durchweg daran geglaubt wird, dass die eigene Anstrenung und die Unterstützung durch die Lehrkräfte ausschlagebend sind.

Aus Sicht der OECD-Forscher stagniert zudem seit einigen Jahren die Reformdynamik im deutschen Schulsystem, so dass in den letzten Jahren nur noch kleine Verbesserungen festzustellen waren. Erforderlich wären kreative Bildungsangebote jenseits der klassischen Curricula, eine ausreichend finanzierte gezielte Unterstützung von Schulen mit großen Risikogruppen sowie die besten Köpfe für den Lehrerberuf zu gewinnen.

Finnland plant Abschaffung klassischer Schulfächer

von Katja Krüger -

Jahrelang war Finnland gleichbedeutend mit einem erfolgreichen Bildungssystem. Nur Staaten wie Singapur und China übertrafen Finnland bei den PISA Studien. Politiker und Bildungsexperten, aus allen Ländern der Welt, reisten nach Finnland in der Hoffnung dieses Erfolgskonzept zu identifizieren um es dann zu kopieren.

All dies macht es besonders bemerkenswert, dass das Land nun die wohl außergewöhnlichste und radikalste Bildungsreform angeht, die je ein Land durchgeführt hat: Die Abschaffung der herkömmlichen Schulfächer zu Gunsten von themenorientiertem Unterricht.

Fachunterricht, also eine Stunde Geschichte am Morgen, eine Stunde Erdkunde am Nachmittag wurde für die Jugendlichen in den städtischen Oberschulen bereits abgeschafft. Er wurde ersetzt durch sogenanntes Phänomen-basiertes Lernen oder auch thematischer Unterricht. Diese radikale Bildungsreform soll die jungen Menschen besser auf die Anforderungen des Arbeitslebens vorbereiten.


Fachübergreifendes, projektorientiertes Lernen in Teams soll nicht nur in Helsinki praktiziert werden sondern im ganzen Land. Natürlich gibt es Einwände von Lehrkräften, die sich ihr ganzes Leben einem einzelnen Fachbereich gewidmet haben. Daher soll ein Co-teaching-Modell bei der Planung von Unterrichtseinheiten helfen. Lehrkräfte werden dabei von Expert_innen verschiedener Fachbereichen unterstützt. Diejenigen Lehrkräfte, die ihren Unterricht zugig gemäß der Reform umstellen können nicht zuletzt mit einem Gehaltszuschuss rechnen.

70% der Lehrkräfte in den Oberschulen der Städte wurden bisher fortgebildet, jedoch ist es nicht einfach sie davon zu überzeugen, den ersten Schritt zu tun. Aber diejenigen, die ihre Methoden schließlich ändern, wollen nicht mehr zurück.

Parallel dazu werden Finnlands Schulen verpflichtet mindestens eine längere Projektphase im Jahr einzuführen, die auch mehrere Wochen dauern kann. Auch der Vorschulsektor ist ein Teil der Reform. Ein innovatives Projekt namens 'Playful Learning Centre' entwickelt im Austausch mit der Computer Spiele Industrie mehr spielerische Lernansätze für die jüngeren Kinder.

Wenn Finnland zeigt, dass es durch seine Entscheidung für Veränderung, weiter im PISA Ranking emporsteigt, wie wird der Rest der Welt reagieren?

(Quelle: http://www.independent.co.uk/news/world/europe/finland-schools-subjects-are-out-and-topics-are-in-as-country-reforms-its-education-system-10123911.html)
(Video zum Thema: Schluss mit Mathe, Bio und Chemie, Finnland plant Abschaffung klassischer Schulfächer, ntv)

Wir im Projekt Lernwerkstatt eXplorarium schauen natürlich auch gespannt auf Finnland. Lernen in Gruppen, gemeinsames Diskutieren und Präsentieren der Ergebnisse, ist in Berlin an vielen Schulen schon Alltag.

Das themenzentrierte, projektorientierte Lernen wird in den Workshopwochen in unseren Lernwerkstätten schon seit vielen Jahren praktiziert. Immer neue Lehrkräfte werden im „entdeckenden Lernen“ fortgebildet, mit dem Ziel den Schüler_innen mehr Raum und Zeit für ihre eigenen Fragen zu geben und sie in ihren Forschungsprojekten zu unterstützen. In den Projektwochen wird immer fachübergreifend gelernt. Je nach Thema, mischen sich Fragestellungen aus verschiedenen Fachbereichen und die Ergebnisse werden immer diskutiert und dokumentiert. Dabei erweitern die Kinder ihren Sprachschatz und sie präsentieren ihre Erkenntnisse und Ergebnisse ihren Mitschüler_innen.

Unserer Erfahrung nach ist ein spielerisches Lernen mit Computerspielen häufig aus dem Zusammenhang gerissen und daher nicht nachhaltig. Bei uns ist der Computer das Werkzeug um Lernprozesse zu dokumentieren,  Ergebnisse zusammenzutragen und andern zu präsentieren.

Wir würden uns natürlich sehr freuen, wenn auch in Deutschland der Übergang zu themenorientiertem Lernen so mutig angegangen werden würde wie in Finnland, um auch hier den 'normalen' Regelunterricht durch entdeckendes, projektorieniertes Lernen zu ersetzen.

Glück als Unterrichtsfach

von Katja Krüger -
Mit diesem ersten Hinweis möchten wir unseren Info-Blog eröffnen:
Ein SPIEGEL-Artikel, der für die Arbeit in den Lernwerkstätten im übertragenen Sinne interessant und unterstützend ist: http://www.spiegel.de/spiegelwissen/schule-glueck-als-unterrichtsfach-wie-kinder-stark-werden-a-1021586.html

Es geht darum, die Stärken der Kinder herauszufinden, sie ihnen bewusst zu machen und dadurch "Selbstwirksamkeit" zu fördern. In unseren Lernwerkstätten gibt es hoffentlich mehr als eine "Glücksstunde" pro Woche!